INTRA Project: „Valleys of the Simorgh. A transhistorical Quest for Equality and Democracy“

Anahita Razmi „New Swing States“

Vogelgespräch #9

Wie können Ambivalenzen, Hybridität und Mehrdeutigkeit beschreibbar und visuell greifbar gemacht werden, und wie und wann gehen sie verloren? Wo gibt es sie in einer Zeit, die dominiert zu sein scheint von Zeros and Ones, von Kategorien und Hashtags? Wann werden sie als (uneindeutiges, unentschiedenes) Makel aufgefasst, wann als Möglichkeitsraum angesehen? Wie erfahren wir diese ‚swing states‘, diese Unbestimmtheiten, und wo werden sie politisch?

In ihrem Vortrag New Swing States geht die Künstlerin Anahita Razmi diesen und weiteren Fragen nach und bezieht sich dabei auf ihre Arbeitspraxis ebenso wie auf die darin verankerte Bedeutung von Sprache, Ort und Kultur aus einer trans- und interkulturellen Perspektive. Denn Anahita Razmi’s Arbeiten finden häufig an verschiedenen Orten und durch Ortswechsel statt, sie fokussieren das performative Wesen von Kultur und die relationalen Aspekte dieser Orte, ohne dabei zu relativieren. Damit machen sie ‚Kontext‘ zum künstlerischen Material, während der Versuch unternommen wird, Machtkonstellationen zwischen Ost und West, Global South und Global North, zu dekonstruieren.

Anahita Razmi (*1981, Hamburg) ist eine deutsch-iranische Künstlerin, die mit Installation, Performance und bewegten Bildern arbeitet. In ihrer transkulturellen künstlerischen Praxis setzt sie häufig Strategien der Aneignung und kontextuellen Verschiebung ein, um Beziehungen zwischen Bild & Macht sowie Identität & Repräsentation zu dekonstruieren. Razmi‘s Arbeiten wurden in internationalen Institutionen wie dem Museo Jumex in Mexiko-Stadt, der Halle 14 in Leipzig, der Zacheta National Gallery of Art in Warschau, dem Kunstraum Innsbruck in Österreich, dem Sazmanab Center for Contemporary Art in Teheran, der Kunsthalle Baden-Baden, dem National Art Center in Tokio, dem Kunstmuseum Stuttgart sowie auf der 7. Cannakale Biennale und der 5. Bukarest Biennale gezeigt. Neben weiteren internationalen Kunstpreisen und Förderungen erhielt Razmi ein Stipendium der Kulturakademie Tarabya, Istanbul (2020/2023), die Goethe at LUX Residency, London (2018), das MAK-Schindler-Stipendium, Los Angeles (2013) und den Emdash Award, Frieze Foundation, London (2011).

Abteilung für Kunstgeschichte, Universität für angewandte Kunst Wien

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